1965 nahm er an der Tagung der Gruppe 47 am Wannsee in Berlin teil und las dort aus seinem Roman Die Sonntagsjäger.

Hinderer ist Germanist und Literaturwissenschaftler und promovierte über Hermann Boch. Nach seinem Studium leitete er die wissenschaftliche Abteilung des Piper-Verlags, bis er 1966 in die Vereinigten Staaten übersiedelte, wo er an verschiedenen amerikanischen Universitäten unterrichtete und forschte, bis er 1978 einem Ruf an die Princeton University folgte, an der er bis 2009 als Professor für deutsche Literaturwissenschaft und German Studies lehrte. Er war u. a auch Gast am Wissenschaftskolleg in Berlin, an der Hebräischen Universität und dem Rosenzweig Centre in Jeruslaem. Von ihm stammen zahlreiche Publikationen über Drama, Lyrik, Literaturkritik und Literaturtheorie, Rhetorik und politische Literatur – vom 18. Jh. bis in die Gegenwart. Außerdem schrieb er Gedichte und Kurzgeschichten und eine Zeitlang regelmäßig Rezensionen, Essays und Artikel für die “Zeit”, die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” und die “Süddeutsche Zeitung”.

Von seinen Büchern seien genannt: Arbeit an der Gegenwart. Zur deutschen Literatur nach 1945 (1994), Geschichte der deutschen Lyrik vom Mittelalter bis zur Gegenwart (2001), Geschichte der politischen Lyrik in Deutschland (2007) und Vom Gesetz des Widerspruchs. Über Heinrich von Kleist (2011).2017 edierte er (zusammen mit Alexander Rosenbaum) das Tagebuch von Herzog Bernhard von Sachsen–Weimar-Eisenach von seiner Reise durch Nordamerika 1825 und 1826.

Hinderer war für verschiedene Foundations und Gesellschaften tätig, u.a. für die Internationale Erich Fried Gesellschaft für Sprache und Literatur in Wien. Ausgezeichnet wurde er u.a. 1995 mit dem Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland (1995), mit dem Humboldt-Forschungspreis (1998), dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Künste (2006) und der Goldenen Goethe-Medaille (2015).